Reittherapie
Therapeutisches Reiten fördert das körperliche und seelische Gleichgewicht. Es stärkt die Rumpfmuskulatur und inspiriert das Nervensystem. Menschen mit Bewegungsstörungen kann Hippotherapie zur mehr Bewegungsfreiheit verhelfen.
Hippotherapie ist eine spezielle Form der Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage, indiziert bei Menschen mit Bewegungsstörungen, wie z.B. im Zusammenhang mit einer spastischen Lähmung, Zerebralparese, Multiplen Sklerose, nach einem Schlaganfall oder einer Schädel-Hirn-Trauma sowie infolge einer degenerativen Nervenerkrankung. Der therapeutische Nutzen entsteht durch die dreidimensionalen Bewegungen des schreitenden Pferdes. Das Tier überträgt auf den Rumpf des Reiters etwa 90 bis 110 Schwingimpulse, die fast identisch mit dem Bewegungsablauf des Gehens eines Menschen sind. Auf diese Weise können auf dem Pferd gangtypische Rumpfbewegungen geschult werden. Der Patient erlebt Bewegungserfahrungen, die er durch seine Behinderung nie kennengelernt oder wieder verloren hat.
Zum Therapeutischen Reiten gehören auch heilpädagogische Förderung mit dem Pferd und Voltigieren. Von dieser Art der Therapie können zum Beispiel Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten und sozialen Problemen profitieren. Menschen mit autistischen Zügen können über das Pferd Kontakte und Kommunikationsansätze entwickeln, die direkt von Mensch zu Mensch nicht aufgebaut werden konnten.