Unsere Tagesstätte bietet schwerstkörper - und mehrfachbehinderten Erwachsenen 48 Arbeitsplätze an
Unsere Tagesstätte ist eine Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen, die aufgrund ihres hohen Hilfebedarfs nicht in die Werkstatt für Behinderte (WfB) aufgenommen werden können bzw. aus der WfB zu uns kommen.
Unsere Schwerpunkte liegen in der Beschäftigung, Förderung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Bei uns werden in sechs Bezugsgruppen jeweils acht Menschen mit Behinderungen von zwei Pädagogen und zwei unterstützenden Kräften betreut. Unser interdisziplinäres Team setzt sich aus den Fachbereichen Heilerziehungspflege, Pädagogik, Sozialarbeit und Ergotherapie zusammen. Die unterschiedlichen Blickwinkel ergeben ein ganzheitliches Bild.
Jeder Gruppe von Klienten ist eine Arbeitsgruppe zugeordnet:
- Kerzenherstellung
- Papierschöpfung und Papiergestaltung
- Grußkartenatelier
- Holzwerkstatt
- Kreativwerkstatt
- Näharbeitsgruppe
Absatzmöglichkeiten für unsere Produkte haben wir zwei- bis dreimal im Jahr bei Becks, Kraft Foods, auf Elternnachmittagen und in der im Haus befindlichen Kindertagesstätte. Ein Teil der Produkte wird als Kommissionsware angeboten. Die Einnahmen kommen unseren Klienten nach Abzug des Materialgeldes als Arbeitsprämie zugute.
Außerdem bieten wir gruppenübergreifende Arbeiten aus dem Bereich der Dienstleistung, z.B. Wäschepflege, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Listenführung und Botengänge an.
Dieses Spektrum der Arbeitsangebote wird durch Therapie- und Förderangebote, wie Psychomotorik, Mobilitätstraining, Schwimmen im Therapiebad, Musiktherapie, Snoezelen, Physiotherapie (auf Verordnung) und Computerkurs, ergänzt.
Zusätzlich zu den Angeboten im Haus finden auch regelmäßig Freizeitaktivitäten außerhalb unserer Tagesstätte statt. Hierzu zählen Rad- und Citytouren, Ausflüge, Einkaufs- und Stadtbummel, Feste feiern, Besuch von kulturellen Veranstaltungen und so viel mehr.
Wir können auch anders…
dachten sich einige Klienten und Mitarbeiter der Tagesstätte und verlegten ihren „Arbeitsplatz“ für ein paar Stunden nach draußen.
Schon vor einiger Zeit hatte unsere Kollegin Ursula Schönig einen Kontakt zur Katholischen Pfarrgemeinde St.Raphael in Bremen aufgebaut und in Gesprächen mit der Mitarbeiterin Frau Christine Dambietz kam die Idee, zusammen mit den Klienten den einmal jährlich erscheinenden Pfarrbrief in die nahegelegenen Umgebung zu verteilen. Dieser Vorschlag wurde sehr positiv aufgenommen und so machte man sich schon bald auf den Weg und hatte sehr viel Spaß dabei, einen sinnvollen Beitrag zur Teilhabe am Arbeitsleben leisten zu können.
Da die Briefe persönlich adressiert waren konnte auch so mancher netter Plausch an der Haustür getätigt werden und die Resonanz dieser Aktion hat gezeigt, dass einer Wiederholung im nächsten Jahr nichts mehr im Wege stehen sollte.
Da auch Menschen mit einer Behinderung einen Beitrag zur Teilhabe am Arbeitsleben leisten können sind wir weiterhin bemüht, Kontakte im hiesigen Sozialraum zu knüpfen, um durch solche oder ähnlich Aktionen zu zeigen, dass auch unser Personenkreis bereit ist, eine sinnvollen Tätigkeit für die Gemeinschaft leisten zu wollen.
Sollten Sie kleinere Aufträge für uns haben, egal ob drinnen oder draußen, so können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Eine persönliche Assistenz wird von uns natürlich gestellt.
Conpart rockt
„Conpart rockt“ hieß es am 04.03.2016 und viele Interessierte folgten der Einladung und verlagerten die Bewegungshalle der Tagesstätte in eine pulsierende Diskothek.
Der Diskjockey hatte ein gutes musikalisches Gespür, und so hat es auch nicht lange gedauert, die Tanzwilligen in Stimmung zu bringen. Ob Oldies oder aktuelle Charts, die Tanzfläche blieb bis zum Schluss immer gefüllt. Zur Abkühlung gab es leckere Getränke, und gemütliche Sitzecken sorgten dafür, dass es auch Möglichkeiten zur Erholung gab. Bei lockeren Plaudereien konnten neue Kontakte geschlossen werden.
Die durchweg positiven Resonanzen haben die Organisatoren davon überzeugt, auch im nächsten Jahr wieder den Slogan lauten zu lassen „ Conpart rockt 2017“.
Azubis der GDF SUEZ helfen der Tagesstätte
Einen etwas ungewöhnlichen Auftrag erhielten die fünf Auszubildenden Stefanie Kröger, Philip Schaumburg, Jannik Struwe, Kevin Ruß und Ruben Walter aus dem GDF SUEZ-Kraftwerk Farge Anfang September: Die ehemalige Nachbarfamilie Ferdinand Meyer-Farge fragte an, ob die Lehrlinge eine Schneidehilfe für den Sohn bauen könnten. Der Sohn Maximilian Meyer-Farge ist nach einem Unfall im Kindesalter schwer mehrfach behindert. Er lebt im Wohnpflegeheim Pfälzer Weg in direkter Nachbarschaft zur Tagesstätte. In der angegliederten Tagesstätte fand Maximilian eine Beschäftigung in der Kerzenherstellung.
Seine Aufgabe war es, Kerzenwachs zu schneiden, um es für die Herstellung vorzubereiten. Mit zunehmendem Alter erhöhte sich seine Spastik und es war ihm nicht mehr möglich, diese Beschäftigung auszuführen. Er war frustriert und fühlte sich nicht zu seinem Team gehörend. Kurzerhand fragte Herr Meyer-Farge im Kraftwerk an. Die Auszubildenden des zweiten Lehrjahres machten sich engagiert ans Werk. Sie besuchten Maximilian in seiner Arbeitsstätte, ließen sich seine Tätigkeit genau beschreiben und entwickelten in der Ausbildungswerkstatt ein passendes Schneidegerät. Dieses wurde heute in der Tagesstätte an Maximilian übergeben. Dank der neuen Schneidehilfe kann er seine geregelte Tätigkeit in der Kerzenherstellung wieder aufnehmen.