Freiwilliges Soziales Jahr

Conpart bietet die Möglichkeit ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BUFDI) abzuleisten. Der Einsatz der FSJler und BUFDI´s erfolgt überwiegend in der Tagesstätte. Einen Erfahrungsbericht ehemaliger FSJler gibt es hier.

Die Durchführung der Freiwilligendienste erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Sozialen Friedensdienst

Unsere Arbeit in der Tagesstätte

unser Arbeitsalltag setzt sich aus vielen verschiedenen Elementen zusammen, einerseits bleiben die Aufgaben immer dieselben, Pflege der Besucher, Kaffee/ Tee kochen, Essen anreichen, Ordnung halten. Doch andererseits gibt es auch Tage, die aus der Reihe tanzen, dass sind dann Tage die noch schneller als die übrigen Tage vergehen und einem immer wieder das Gefühle geben, dass man gute Arbeit und einen sinnvollen Beitrag leistet.
Im Folgenden werden wir unseren Arbeitsalltag kurz darstellen:

Sascha, 7:30- 9:30:

Mein Arbeitstag fängt morgens um halb acht an, aus meiner Gruppe bin ich für gewöhnlich der Erste in der Tagesstätte, sodass ich zuerst den Gruppenraum für den Tag vorbereite. Im Detail bedeutet dies, dass ich Kaffe/ Tee koche, Milch hole und den Tisch für das Frühstück decke. Wenn um 8:00 Uhr dann meine Kollegen ankommen, stehen meist Gespräche an, nicht nur mit ihnen, sondern auch mit der Tagesstättenleitung. In solchen Gesprächen geht es um viele verschiedene Dinge, sei es einmal um den Fortschritt der Tagesstättenbesucher, mein Auftreten in der Tagesstätte und ein anderes Mal darum, wie ich die Dinge, die ich hier erlebe, verarbeite. Alles in allem kann man sagen, dass die Begleitung in der Tagesstätte sehr eng und persönlich ist. Neben diesen Gesprächen stehen auch noch Besprechungen mit meinen FSJ- Kollegen an, um die 2 Projekte, die wir als FSJ´ler durchführen sollen, zu planen. Das ist bisher immer eine lustige Sache gewesen und hat großen Spaß gemacht. Um 9:00 Uhr kommen dann die Besucher an, einige werden mit einem Fahrdienst aus ihren jeweiligen Wohnheimen gebracht, alle anderen holen wir in dem Wohnheim direkt neben der Tagesstätte ab. Sobald alle ihre Gruppe erreicht haben und sich einem gemütlichen Frühstück/ einer gemütlichen Kaffeerunde angeschlossen haben, wird dann der weitere Tagesverlauf besprochen.

Serkan, 9:30-11:30

Nach der täglichen Morgenrunde, in der die Besucher von ihrem vergangenen Nachmittag/ Wochenende erzählen und wir den folgenden Tag besprechen, stehen verschiedene Aktivitäten zur Auswahl, einige gehen snoezeln, andere kochen, gehen einkaufen, arbeiten in der Arbeitsgruppe (Kerzen- AG) oder spielen ein Gesellschaftsspiel. Ganz wichtig ist uns, dass keiner zu einer Aktivität gezwungen wird, denn die Selbstbestimmung steht bei uns ganz oben!

Bettina, 11:30-13:30:

Um 11:30 Uhr geht einer von uns mit einer der Tagesstättenbesucherinnen das Mittagessen holen. Anschließend bin ich entweder dafür verantwortlich das Essen zu verteilen oder dafür es bei Bedarf anzureichen.
Nach dem Essen gehe ich meist als Erste in die Pause, diese dauert 30 Minuten und die Zeit verbringe ich meist damit, mich mit Kollegen zu unterhalten und zu entspannen.
Sobald dann, gegen 13 Uhr alle Kollegen ihre Pause beendet haben, wird die Tagesordnung fortgeführt, wie diese aussieht, hängt häufig von dem Wochentag ab, entweder wir singen, snoezeln, gehen spazieren oder arbeiten in der Arbeitsgruppe.

Paul, 13:30- 15:30:

Nachdem ich aus meiner Pause in eine entspannte Gruppenatmosphäre zurückkehre frage ich meine Kollegen was noch zu tun ist und trockne den Abwasch ab. Anschließend sprechen wir ab wer mit wem zum Singkreis geht. Heute bin Ich derjenige. Noch ein bisschen Plaudern im Gruppenraum und dann begleite ich Jens und Anne in die Turnhalle wo wir uns zu den anderen in den Kreis setzen. Mit Gitarrenbegleitung schmettern wir ein Lied nach dem anderen. Es wird viel gelacht und die Stimmung ist gut.


Nun da das Singen beendet ist, kehren wir in unsere Gruppe zurück wo wir schon mit Kaffee und Keksen erwartet werden. Man redet über dieses und jenes, Pläne für das Wochenende; dann ist es auch schon zwanzig vor drei und die ersten Besucher müssen sich in Schale werfen und geworfen werden weil es für sie mit dem Bus nachhause geht.
Anschließend müssen auch diejenigen angezogen werden, die im Wohnheim nebenan wohnen. Mein Team arbeitet gut miteinander und jeder weiß was zu tun ist. So funktioniert was schnell chaotisch werden kann bei uns wunderbar. Nachdem wir die letzten Besucher in das Wohnheim nebenan gebracht haben, muss noch klar Schiff gemacht werden. Ich mache kleine Vorbereitungen für den nächsten Tag, schließe alle Fenster, ziehe alle Stecker und mache für diesen Tag Feierabend.

Fazit

Seit unserem ersten Arbeitstag sind mittlerweile 6 Monate vergangen und vieles ist passiert. Wir haben uns eingelebt, sehr viele Geburtstage gefeiert, teils lustige, schöne, teils aber auch erschreckende Geschichten gehört, die uns den Tagesstättenbesuchern und Kollegen näher gebracht haben und wir haben viele Pausen und Momente gemeinsam verbracht.


Alles in allem kann man sagen, dass uns unsere bisherige Arbeit hier sehr geprägt hat, wir haben gelernt Verantwortung für andere zu übernehmen, im Team zu arbeiten, Kritik anzunehmen und konstruktiv damit umzugehen und auch einen vollen Arbeitstag zu leisten, was für uns alle die vermutlich größte Herausforderung war.


Die anfängliche Unsicherheit ist verflogen, die Neugierde auf die verschiedenen Lebensgeschichten und Umgehensweisen, bzw. verschiedenen pädagogischen Möglichkeiten, ist geblieben. Einigen von uns ist klar geworden, dass ihnen die Arbeit mit beeinträchtigen Menschen liegt und wir auch diesen beruflichen Weg einschlagen wollen, für andere war es einfach nur die richtige Entscheidung sich ein Jahr zu nehmen um fürs Leben zu lernen. Allen, die überlegen, ob auch sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Tagesstätte von Conpart machen sollen, können wir dies nur empfehlen, denn dort werden sie nicht nur fürs Leben lernen, sondern auch 12 Monate in einem tollen Team verbringen und viele interessante Charaktere kennen lernen.